Imperial Stout

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Viele Biertrinker halten das Imperial Stout für einen jungen Bierstil, der im Zuge der Craftbier-Bewegung in den letzten 25 Jahren entstanden ist. Das liegt vor allem daran, dass zahllose Craftbrauer ein Imperial Stout im Sortiment haben und der englische Bierstil zuvor kaum Beachtung fand. 

Ein Bier mit Tradition

Entgegen dieses weit verbreiteten Irrglaubens existiert das Imperial Stout schon seit mehreren Jahrhunderten. Der kräftige Bierstil lässt sich auf das Porter des 18. Jahrhunderts zurückführen. Der traditionelle Bierstil Porter ist obergärig gebraut und enthält eine ganze Menge Malz, das nicht nur für die herrliche dunkle Farbe, sondern auch für den feinen Röstmalz-Charakter verantwortlich ist. Das Porter wurde entwickelt, um die englischen Hafenarbeiter über den kalten und nicht selten nassen britischen Winter zu bringen und ihnen die nötige Substanz für die harte, körperliche Arbeit zu gewährleisten. Dank seines in den höheren Prozentzahlen anzusiedelnden Alkoholgehalts wärmt das Porter Leib und Seele und macht auch bei Dauerregen und Dunkelheit gute Laune. Die sanfte Rezenz sorgt dafür, dass das Bier weich und süffig die Kehle herunter rinnt. Aus einem Porter wird dann ein Stout, wenn statt dem gemälzten Getreide ungemälztes verwendet wird. Eine häufig verwendete Getreidesorte für das Stout ist Hafer: Gemahlen und miteingebraut sorgt es für einen feinen Geschmack und ein unvergleichlich samtiges, cremiges Mundgefühl. Die meisten Stouts haben zudem einen höheren Gehalt an Stammwürze und ein Extra an Alkohol.

Vom Hafenarbeiter zur Zarin

Den Beinamen „Imperial“ erhielt das Imperial Stout, als man damit begann, das Bier nach Russland zu verschiffen. Der Legende nach wurde ein Sud gebraut, der der russischen Zarin Katharina der Großen als Geschenk überreicht wurde. Um die Qualität und den Geschmack des Bieres über die lange Dauer der Schiffsreise zu erhalten, fügte man dem Stout eine größere Menge Hopfen hinzu und erhöhte den Alkoholgehalt. So konnte man das Bier sorglos für mehrere Wochen oder gar Monate lagern, ohne dass Aroma verloren ging. Die Bierkreation mundete der Zarin angeblich so sehr, dass das Imperial Stout das Hofbier Katharina der Großen wurde. Eine Zeit lang erfreute sich der Bierstil großer Beliebtheit, geriet dann allerdings in Vergessenheit — Bis die Craftbier-Bewegung für eine Renaissance sorgte. Heutzutage ist der Biermarkt reich an raffinierten Imperial Stouts, die den kundigen Gaumen mit mannigfaltigen Malznoten und intensiver Aromatik verwöhnen. Das komplexe Bier erscheint in undurchsichtigem, kräftig dunklen Gewand und krönt sich in der Regel mit einer kleinen Menge haselnussbraunen Schaums. Die Aromen entfalten sich am Besten, wenn das Bier bei 10 bis 12 Grad genossen wird. 

Das Imperial Stout kann nach kräftigem Malz, kandierten Früchten, zartschmelzender Schokolade, sahnigem Karamell, frisch gerösteten Kaffeebohnen, winterlichen Gewürzen, in Rum eingelegten Rosinen, Dörrobst und Lakritz schmecken und ist die richtige Wahl für Fans intensiver Biere mit Röst-Charakter und dunkler Aromatik. 


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