Beherrscht man etwas meisterhaft, dann ist man verlockt, einen Punkt zu setzen und das Lernen einzustellen. Man hat erreicht, was man wollte und es gibt keinen Grund mehr, sich weiterhin mehr als nötig anzustrengen. Sprichwörtlich sagt man, dass sich jemand in diesem Zustand auf seinen Lorbeeren ausruht. In der Bierszene beobachten wir verschiedene Ansätze diesbezüglich. Einige alteingesessene Brauhäuser setzen alle Karten auf ihre preisgekrönten Braustücke, die bereits seit Jahrhunderten im Unternehmen hergestellt werden. Andere wiederum bringen fast jede Woche ein neues Bier heraus und das, obwohl sie bereits reihenweise Kreationen entwickelt haben, auf deren Erfolg sie sich ausruhen könnten. Um in unserer schnelllebigen Zeit am Ball zu bleiben und nicht an Relevanz zu verlieren, müssen die meisten Brauereien nah am Zeitgeist arbeiten und sich stetig weiterentwickeln.
Ein Unternehmen, das dieser Pflicht mit Freude und Begeisterung nachkommt, ist die Brauerei Püttner. Obwohl die Biere seit Anbeginn der Firmengeschichte einen guten Ruf genießen, ist das Team bestrebt, immer neue Kreationen auf den Markt zu bringen und immer ein Stückchen besser zu werden. Ihr Sortiment umfasst ein knappes Dutzend Biere, die handwerklich gebraut werden und neben reinstem Quellwasser aus dem brauereieigenen Brunnen Hopfen aus Spalt sowie der Hallertau und Getreide aus der Region enthalten. Neben dem flexiblen Kernsortiment gibt es immer neue saisonale Spezialitäten, die für besondere Anlässe und zur Feier des Frühlings hergestellt werden. Die Brauerei produziert sämtliche Klassiker der bayerischen Braukunst und führt neben den Bieren auch noch Schnäpse und Whiskey aus der eigenen Destillerie sowie erlesene Limonaden.
Die Gründung der Brauerei ist auf das Jahr 1819 zu datieren. Damals wurde im Auftrag des Freiherren von Hirschberg gebraut. Die Familie Püttner kam 1862 in den Besitz der Brauerei und ist es bis heute. Im Laufe der Zeit ergänzten die Püttners die Brauerei baulich, führten Erneuerungen und Modernisierungen durch und brachten das Sudhaus auf den neusten Stand der Technik. Um ihren Kunden nicht nur Bier an die Hand zu geben, eröffnete die Brauerei ein Wirtshaus und ein Hotel. Frischer Wind wehte mit dem Aufkommen der Craftbier-Bewegung durch die Brauerei: Das Team wagte die ersten Schritte und brachte ein köstliches Red Ale heraus. Heute gibt es immer wieder moderne Braustücke im Sortiment und die Brauer vereinen althergebrachte Brautradition mit jungen Ideen und neuen Rohstoffen. Ein Stück Bierhistorie hat sich die Familie mit ihrem Zoigl erhalten. Dieses traditionelle Bier zeugt von der langen Brauereigeschichte und zählt zu den beliebtesten Kreationen im Hause Püttner.