Bierothek® Magazin

Craftbier ist keine Modeerscheinung

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Um die Jahrtausendwende herum haben Brauer auch bei uns begonnen, handwerkliches Bier zu brauen, das sich von den Klassikern Pils, Weizen und Bock der deutschen Bierlandschaft abhob. Damals gab es kaum individuelles Bier, man trank flächendeckend industriell gefertigtes Bier aus Großbrauereien. Zwar gab es auch in den 90ern und frühen 2000ern kleine Brauereien, die noch traditionell brauten wie früher - diese lagen jedoch nicht im Fokus der Aufmerksamkeit. Man möchte fast behaupten, dass das Gegenteil der Fall war. Doch das sollte sich schon bald ändern.

Sieht man sich Statistiken zur Interessenentwicklung zum Thema Craftbier in Deutschland an, so bemerkt man einen signifikanten Anstieg seit 2013. Dieses gestiegene Interesse spiegelt sich auf dem Biermarkt deutlich wieder: Zahllose Craft-Brauereien sind in den letzten Jahren aus dem Boden geschossen - die deutsche Bierlandschaft hat sich um einige damals noch exotisch anmutende Bierstile erweitert. Heute sind Pale Ales, IPAs, Stouts und Barley Wines den meisten Bierliebhabern ein Begriff, wovon 2010 hierzulande noch nicht die Rede sein konnte.

Was als umsatzstarker Trend begann, scheint sich mittlerweile langsam einzupendeln. Craftbier ist längst nicht mehr wegzudenken aus den deutschen Bars und den Regalen der Getränkemärkte und dennoch wird von einem Abflauen der Begeisterung gesprochen. Christian Klemenz, Biersommelier und Gründer der Bierothek® sieht den Wandel gelassen: „Die mediale Wahrnehmung des Themas "Craftbier" und die darunter liegende wirtschaftliche Realität hat einen klassischen Hype-Cycle durchlebt und nähert sich jetzt sukzessive einem gesunden Maß an.“ Klemenz hat einen realistischen Blick auf die Entwicklung und möchte weder dem rasanten Anstieg noch der von Vielen prophezeiten Flaute zu viel Bedeutung geben: „Den zum Teil überzogenen Erwartungen Vieler ist eine Phase der Ernüchterung gewichen und Wunsch und Wirklichkeit finden nun langsam wieder besser zueinander.“ Genau an diesem Punkt möchte er mit der Bierothek® ansetzen und gezielt auf die sich stetig verändernde Nachfrage eingehen. „Ein spezialisierter Bierfachhandel wie wir ihn betreiben hat sich mittlerweile fest am Markt etabliert und auch in der Gastronomie hat das Segment seine Nische gefunden. Die Masse der Konsumenten ist einfach noch nicht soweit, wie das Viele vielleicht gerne hätten, aber das ist die Aufgabe von Händlern wie uns, die Kategorie mit einem realistischen Blick nachhaltig wachsen zu lassen.“ so Klemenz über seine Arbeit als Bierothek®-Gründer und Botschafter im Namen des Craftbieres.

Wichtig ist es nun, sich nicht auf den Lorbeeren vergangener Tage auszuruhen. Um weiterhin am Ball zu bleiben, muss die Entwicklung am Biermarkt engmaschig analysiert und ausgewertet werden. Wer Erfolg haben will, muss stets flexibel und offen für die Bedürfnisse des Kunden bleiben. Die Bierothek® stellt sich diesen Herausforderungen gerne. „Unser Portfolio an Marken besser zu strukturieren war ein Prozess, der im Zuge unseres allgemeinen Wachstums über die letzten Jahre an Bedeutung gewonnen hat. Neben unseren selbst produzierten Eigenmarken haben wir über die Zeit mit einigen ausländischen Top-Brauereien exklusive Import- und Distributionsvereinbarungen geschlossen, die wir in unserer Nomenklatur als Exklusivmarken bezeichnen.“ sagt Klemenz. Um den Kunden der Bierothek® ein breit gefächertes Angebot internationaler Bierspezialitäten bieten zu können, arbeitet er mit großem Ehrgeiz daran, auf dem neusten Stand zu bleiben und immer neue Kontakte mit interessanten Brauereien zu knüpfen. Neben Craftbieren aus der ganzen Welt sind selbstverständlich auch nationale Brauereien vertreten: „Mit einigen der besten deutschen Craftbier-Marken haben wir ebenfalls Übereinkünfte über den Vertrieb in Einzel- und Großhandel in Deutschland getroffen, diese bezeichnen wir als Partnermarken der Bierothek®. Unsere Partner- und Exklusivmarken genießen dabei einen besonderen Stellenwert in unserem Sortiment und wir binden diese verstärkt in unsere Vermarktung mit ein.“ Klemenz legt großen Wert auf die nahtlose Zusammenarbeit mit den Brauereien: „Wir sehen sehr viele Vorteile in einer engen Kooperation zwischen Hersteller & Händler und sind mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden.“ Nur so kann der Craftbier-Markt vollständig erfasst und bedient werden.

Ein deutliches Statement setzte Klemens, als er 2019 eine Kooperation mit Olaf Wirths von LaBieratorium einging. Die kleine Brauerei war kurz zuvor dem schnelllebigen Wandel des Craftbier-Marktes erlegen und stand vor dem Aus. Um ein Exempel zu statuieren und ein Stück Cottbuser Biergeschichte zu erhalten, hat Klemenz die Idee einer partnerschaftlichen Konstellation verwirklicht. Im Verbund sollen Olaf Wirths kreative Brauideen und die Marketing- und Vertriebskompetenz der Bierothek® die Marke LaBieratorium gemeinsam nachhaltig am Markt positionieren. Mit diesem Coup bezieht die Bierothek® klar Stellung im Craftbier-Business und zeigt, dass zur Etablierung einer Marke mehr gehört, als nur das Aufspringen auf einen kurzlebigen Trend. Wer dauerhaft dazugehören will, muss sich ein Profil mit Mehrwert aufbauen. Doch die harte Arbeit trägt bereits Früchte: „Eine Konsolidierung im deutschen Craftbier-Markt ist definitiv bereits jetzt festzustellen, was nicht unbedingt verwunderlich ist und auch ein Stück weit zu erwarten war. Um wirtschaftlich agieren zu können, ist immer eine gewisse Größe erforderlich, auf Produktions- sowie auf Handelsseite. Und nur Modelle, welche die richtigen Partnerschaften eingehen und sich ein klares Kompetenzprofil erarbeiten, werden langfristig am Markt bestehen können.“ Die Gesellschaft, die unter dem bezeichnenden Namen Kollabieratiorium agiert, will Craftbier auch über den anfänglichen Hype hinaus ernst nehmen und dafür sorgen, dass es in Deutschland neben herkömmlichen Biersorten eine feste Nische einnimmt.

Klemenz blickt optimistisch in die Zukunft von Craftbier in Deutschland: „Was einer breiteren Masse an Konsumenten einen echten Mehrwert bietet, wird auch weiterhin eine Existenzberechtigung haben und mittel- bis langfristig sind wir unverändert davon überzeugt, dass das Segment Craftbier in Deutschland wachsen wird und dauerhaft einen festen Platz im Biersegment einnehmen wird.“

Die LaBieratorium-Biere wird es natürlich in unseren Bierothek®-Filialen sowie in unserem Online Shop und bei unseren Partnerhändlern zu kaufen geben. Darüber hinaus vertreiben wir die Biere auch über unseren Großhandel deutschlandweit an Bierfachhändler, Gastronomen und den interessierten Handel.


21.May 2019
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