Das Craftbier-Business ist schnelllebig und genadenlos. Brauereien, die gerade einen echten Hit gelandet haben, können Wochen später schon kurz vor dem Aus stehen. Bier ist ein Luxusgut und findet sich nicht immer oben auf der Prioritätenliste von Konsument:innen. Wenn die Zeiten härter sind oder das Geld aus anderen Gründen knapp ist, dann haben hochspezialisierte Craftbrauereien und ihre mit viel Liebe und Zeit konzipierten Braustücke oft schlechte Karten. Auch die Brauerei Blackwell aus dem Schweizer Burgdorf fiel diesem Negativtrend zum Opfer. Zuvor jedoch hat das Team mit der Brauerei Buddelship aus Hamburg eine Collaboration auf die Beine gestellt. Blackwell existiert nicht mehr, aber das Gemeinschaftswerk aus dieser Zusammenarbeit bleibt uns erhalten – so lange zumindest, bis die letzte Flasche geleert ist.
Der Collaborationssud ist nicht nur aus diesem Grund ein ganz besonderer: Lost Horizon Blackwell (so benannt als Hommage an die Burgdorfer Brauerei) ist ein Wild Ale, das mit einer Mischung aus wilden Hefen fermentiert und anschließend für mehr als fünf Jahre in Portweinfässern gereift wurde. Die Hefe verleiht dem Bier funky Untertöne und eine komplexe, fruchtige Säure mit großer Präsenz, während das Holzfass Noten von Portwein, dunklen Trauben, Vanille und Eiche liefert. Ein edler Tropfen, der aus einem schlichten Feierabend ein kleines Fest macht.
Farewell, Blackwell!
BuddelshipWasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe