Wie die meisten Craftbier-Freunde mittlerweile sicherlich wissen, geht das India Pale Ale auf die Zeit der Kolonialherrschaft zurück. Damals zogen reiche, weiße Männer mit ihrem gesamten Hausstand und ihrer Familie in die Welt hinaus, um in exotischen Ländern Geld zu machen. Sie beuteten die Bevölkerungen ferner Orte aus, stahlen ihre kostbaren Ressourcen und zwangen sie zur Arbeit auf ihren Plantagen. Und dabei tranken sie natürlich Bier. Weil das Brauen in feucht-heißen Klimazonen ganz eigene Herausforderungen birgt und man in Indien oder Malaysia weder Hopfen noch vernünftige Gerste findet, musste man eine andere Lösung finden. Damals gab es noch keine weit verbreiteten Konservierungsstoffe, daher verdarb herkömmliches Bier schon auf halbem Wege. Findige Brauer entwickelten daraufhin das India Pale Ale: Diese Neuinterpretation des klassischen Pale Ales wurde mit einem Plus an Hopfen und Alkohol haltbar gemacht und überstand die weite Schiffsreise ohne Probleme.
Die Brauerei Brutal Brewing aus Schweden erinnert mit ihrer Kreation A Ship Full Of IPA an diese Zeit und knüpft mit einem hopfenintensiven Meisterwerk an die IPAs der ersten Stunde an. Die verwendeten Hopfensorten sind allerdings alle modern: Amarillo, Galaxy und Cascade verleihen dem Bier sein herrlich tropisches Aroma und die knackige Bittere.
Die Taten der Kolonialherren sind furchtbar, ihr Bier zum Glück nicht.
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe