Für Kaffeeliebhaber:innen gab es wahrscheinlich nie eine bessere Zeit: Aktuell scheint die ganze Welt kaffeeverrückt zu sein. Fachhandel für außergewöhnliche Sorten schießen wie Pilze aus dem Boden und das Internet ist voll von Videos und Anleitungen, wie man den köstlichen Bohnen jede noch so kleine Geschmacksnuance entlockt. Wir brühen mittels Handfilter, gießen unseren Kaffee kalt auf, brauen ihn in raffinierten Mokkakännchen, wiegen das handgemahlene Pulver, kämmen es und behandeln es mit dem Tamper, bevor es in die Siebträgermaschine wandert. Sirups waren gestern, heute schätzt man das natürliche Aroma des Kaffees und genießt es in seiner puren Pracht. Ganz neu ist die Technik der Fassreifung, die bei Wein und Bier schon lange angewandt wird: Bevor die frischen, noch grünen Bohnen geröstet werden, lagert man sie dazu in einem Fass, das zuvor ein Destillat oder ähnliches enthielt.
Die Brauerei Orca aus Nürnberg hat so behandelte Bohnen in die Hände bekommen und gemeinsam mit der Kaffeewerkstatt Kucha ein Bier daraus gezaubert. Ihr Kaffee wurde in Fässern aus Simons Feinbrennerei gereift, in denen zuvor edler Severin Whiskey gelagert wurde. Er liefert eine ungewöhnliche Kaffeenote, die wunderbar zur Malzfülle des Bieres passt. Die Kreation nennt sich Leann Cofaidh (aus dem Gälischen als „Kaffeebier“ zu übersetzen) und schmeckt nach frisch aufgebrühtem Kaffee, gebrannten Nüssen, in Rum eingelegten Trauben und cremigem Karamell mit einem Hauch Whiskey.
Exquisit!
Wasser, Gerstenmalz, Kaffee, Hopfen, Hefe