Das India Pale Ale hat sich im Laufe des letzten Jahrzehnts zu einer festen Größe im Sortiment aller Craftbrauereien etabliert. Mittlerweile ist der Stil nicht nur zur absoluten Perfektion abgeschliffen, er fächert sich auch in zahllose Unterkategorien auf.
Eine dieser abgeleiteten Kreationen ist das sogenannte Cold IPA. Diese Abwandlung des Klassikers wird dem Braumeister Kevin Davey aus dem Hause Wayfinder nachgesagt. Der Amerikaner hat die Evolution des IPAs mittels dreier kluger Schachzüge angestoßen. Er ersetzte einen Teil des Malzes durch Reis und Mais, um einen trockenen Charakter zu kreieren, ohne dabei Abstriche bei der Körperfülle und dem Mundgefühl zu machen. Er nutzte eine brauereieigene Hefekultur, die eigentlich zur Herstellung von Lagerbieren verwendet wird, um dem Hopfen durch einen subtilen Hefegeschmack freie Bahn zu bieten. Und er zögerte den Vorgang des Kalthopfens so weit es geht hinaus. Diese Änderungen am Brauprozess hatten ein trockenes IPA mit geradlinigem, sauberem Profil zur Folge und stellten den Hopfen mehr denn je in den Fokus.
Ein modernes Exemplar dieses Stils stammt vom Orca Brau: Snjóland hat kräftige 7,1 % Alkoholgehalt, enthält Reisflocken, wird mit den Hopfensorten Simcoe und Citra kaltgehopft und bei niedrigen Temperaturen mit einer Kölsch-Hefe fermentiert. Das trotz seiner Umdrehungen schlanke, cleane und süffige Bier bringt eine gekonnte Balance aus kräftigen Grasnoten und saftiger Frucht ins Glas.
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